Wandern mit Hund – Tipps für eine entspannte Wanderung 🐾⛰️
- Beat Keller
- 11. Sept.
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 4 Tagen

Wandern mit Hund ist eine großartige Möglichkeit, Zeit in der Natur zu verbringen. Doch es gibt einige typische Fehler, die schnell zur Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt werden können. Wer folgende Punkte kennt und vermeidet, sorgt dafür, dass die Bergtour ein sicheres und schönes Erlebnis bleibt.
1. Wandern mit jungen Hunden im Wachstum
Für Welpen und Junghunde, deren Wachstumsfugen noch nicht geschlossen sind, sind lange Wanderungen und Bergtouren tabu. Knochen, Sehnen und Bänder befinden sich noch in der Entwicklung und sind nicht voll belastbar. Eine Überforderung kann zu dauerhaften Gelenkschäden führen.
👉 Faustregel: Erst ab einem Alter von etwa 24–36 Monaten (je nach Rasse) sind Hunde bereit für längere Touren. Bis dahin genügen kurze Spaziergänge auf weichem Untergrund.
2. Gemeinsam Schritt für Schritt Kondition aufbauen
Wandern ist Sport – für Mensch und Hund gleichermaßen. Wichtig ist, langsam zu beginnen und die Belastung Schritt für Schritt zu steigern. Die Tourenlänge und Höhenmeter müssen immer dem Fitnesslevel von Mensch und Hund angepasst sein. Für Einsteiger eignen sich leichte Rundwanderwege. Erst nach Aufbau der Kondition können längere und anspruchsvollere Touren in Angriff genommen werden. Hilfreich sind Apps wie Komoot oder Bergfex, die Schwierigkeitsgrade anzeigen.
3. Richtig dosieren statt überfordern
Viele unterschätzen, wie fordernd Bergtouren für Hunde sein können. Größe, Rasse und Temperament spielen eine entscheidende Rolle:
Kleine Hunde haben in steilem, felsigem Gelände mehr Mühe.
Ausdauernde Rassen genießen lange Touren.
Gemütliche oder hitzeempfindliche Hunde geraten schnell an ihre Grenzen.
👉 Untrainierte Hunde müssen langsam an längere Strecken gewöhnt werden.
Achte auf Erschöpfungsanzeichen wie:
starkes Hecheln oder flache Atmung
häufiges Hinlegen
fehlende Motivation weiterzugehen
Bei solchen Signalen sofort abbrechen! Falscher Ehrgeiz gefährdet die Gesundheit deines Hundes. Regelmäßige Pausen mit Wasser und Snacks sind Pflicht.
4. Planung ist der Schlüssel für entspannte Hundewanderungen
Eine gute Planung schützt vor unangenehmen Überraschungen. Überlege dir vorab:
Passt der Schwierigkeitsgrad zur Kondition von dir und deinem Hund?
Gibt es unterwegs Schattenplätze und Wasserstellen?
Besteht Leinenpflicht?
Wie gehst du mit Begegnungen von Weidetieren um?
Ist dein Hund vor Parasiten geschützt (z. B. Zecken)?
Wie sind die aktuellen Wetterprognosen?
Nur wer vorbereitet losgeht, sorgt für Sicherheit.
5. Praktische Ausrüstung für entspannte Touren
Für Hunde darf im Wandergepäck Folgendes nicht fehlen:
Zeckenzange & Parasitenmittel
Brustgeschirr & stabile Leine (ggf. Flexi- oder Schleppleine) 🎒 Tipp vom Hundetrainer – das richtige Geschirr für Wanderungen & Autofahrten
Für sichere und entspannte Wanderungen spielt die Wahl des richtigen Hundegeschirrs eine entscheidende Rolle. Gerade in den Bergen oder bei längeren Touren sollte das Geschirr deinem Hund nicht nur Halt geben, sondern auch bequem sitzen und ihn in seiner Bewegung nicht einschränken.
👉 Als Hundetrainer empfehle ich das Dog’s Fun Run Autosicherheitsgeschirr Travel Xtreme. Es ist vielseitig einsetzbar – sowohl für Wanderungen als auch für die sichere Mitfahrt im Auto. Durch die stabile Verarbeitung, die gepolsterten Elemente und die einfache Handhabung bietet es optimalen Komfort und Sicherheit für deinen Vierbeiner.
So bist du bestens ausgestattet – egal ob auf der nächsten Bergtour oder beim Transport deines Hundes im Auto - bei den beiden folgenden Fotos konnte ich meinen Labrador Rüden Milou sicher über einen Strom-Zaun tragen oder auch auf einer Sesselbahn fühlten wir uns beide dank dem Geschirr sicher und wohl.


🐾 Maulkorbpflicht in Europa – ein Überblick
Die Regelungen zur Maulkorbpflicht unterscheiden sich von Land zu Land und teilweise sogar von Region zu Region. Wer mit seinem Hund reist oder wandert, sollte die Bestimmungen kennen, um Bußgelder oder Konflikte zu vermeiden.
🇩🇪 Deutschland
In vielen Bundesländern und Städten gilt die Pflicht für sogenannte Listenhunde sowie für Hunde, die auffällig geworden sind.
In öffentlichen Verkehrsmitteln (ÖPNV) kann ebenfalls Maulkorbpflicht bestehen.
🇦🇹 Österreich
Meist verpflichtend im ÖPNV sowie in Verwaltungsgebäuden.
Für bestimmte Listenhunde auch im öffentlichen Raum vorgeschrieben.
🇨🇭 Schweiz
Keine generelle Maulkorbpflicht.
Teilweise Vorschrift in öffentlichen Verkehrsmitteln oder für kantonal geregelte Listenhunde.
🇫🇷 Frankreich
Im ÖPNV müssen Hunde oft einen Maulkorb tragen.
Für sogenannte Kategorie-2-Hunde (z. B. Rottweiler) gilt die Pflicht im gesamten öffentlichen Raum.
🇮🇹 Italien
Hundehalter müssen immer einen Maulkorb mitführen.
Auf Verlangen ist er anzulegen, insbesondere in öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln.
👉 Tipp: Auch wenn keine Pflicht besteht, ist es sinnvoll, einen gut sitzenden Maulkorb im Gepäck zu haben. So bist du auf Reisen jederzeit vorbereitet und zeigst Rücksicht gegenüber Mitmenschen und Tieren.
Trinkwasser mit passendem Behälter
Snacks & hundetaugliche Energiehappen
Erste-Hilfe-Set für Hunde
Sonnenschutz & Pfotencreme bzw. Hundeschuhe für steiniges Gelände
6. Zuverlässiger Rückruf als Basis für sichere Wanderungen
In vielen Regionen gilt Leinen- oder Maulkorbpflicht. Wer seinen Hund in erlaubten Gebieten frei laufen lässt, muss sich darauf verlassen können, dass er auch bei Ablenkungen zuverlässig zurückkommt. Ein sicherer Rückruf ist daher unerlässlich.
7. Aufmerksam und verantwortungsvoll unterwegs
In Schutzgebieten und Nationalparks gilt meist das ganze Jahr über Leinenpflicht – zum Schutz von Wildtieren und aus Rücksicht auf andere Wanderer.Auf Weiden kann ein unangeleinter Hund zudem von Rindern als Bedrohung wahrgenommen werden. Das kann lebensgefährlich enden. Deshalb: Hunde an kurzer Leine führen und Weidetiere möglichst meiden. Droht ein Kuhangriff, den Hund sofort ableinen – er kann entkommen, während du dich selbst in Sicherheit bringst.
8. Wandern im Einklang mit der Umwelt
Ob mit oder ohne Hund: Müll gehört nicht in die Natur! Alles, was du in die Berge mitbringst, nimmst du auch wieder mit ins Tal. Wer sogar achtlos Weggeworfenes von anderen einsammelt, sammelt zusätzlich Karmapunkte – und leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt.
7 Beliebte Wanderregionen mit Hund in der Schweiz 🐾🇨🇭
Die Schweiz ist ein wahres Paradies für aktive Hundehalter. Von glitzernden Bergseen über mediterrane Täler bis hin zu idyllischen Alpwiesen – hier findet jedes Mensch-Hund-Team die passende Route.
🐕 Appenzell
Rund um den Seealpsee warten gemütliche Wanderungen durch Wiesen, Wälder und traditionelle Almlandschaften. Nach der Tour lädt der See zum Abkühlen ein – perfekt für Hunde, die gerne planschen.
🐾 Aargau & Flumserberg
Von familienfreundlichen Flusswanderungen bis hin zu alpinen Höhenwegen wie der Sieben-Gipfel-Tour – hier kommen Zwei- und Vierbeiner gleichermaßen auf ihre Kosten. Besonders beliebt ist der Fricktaler Höhenweg, der durch die Region Rheinfelden, Möhlin, Bad Säckingen, Frick, Kaisten, Sulzerberg, Mönthal und Mettau führt. Wälder, Felder und schöne Aussichtspunkte machen jede Etappe zu einem echten Naturerlebnis – ideal für Wanderer mit Hund.
🌊 Berner Oberland
Ob am Oeschinensee, Bachalpsee oder Engstlensee – die Region lockt mit leichten bis mittelschweren Wanderwegen. Viele Routen bieten Wasserzugang, Schatten und Wiesen zum Ausruhen – ideal für Hund und Halter.
🏞️ Ostschweiz
Die bekannte Pizol 5-Seen-Wanderung ist ein Highlight für sportliche Hunde. Die abwechslungsreiche Tour führt vorbei an fünf glasklaren Bergseen mit spektakulären Ausblicken.
🌴 Tessin
Im Verzascatal oder rund um den Lago Maggiore wird Wandern mediterran. Felsen, Flusslandschaften und schattige Wälder machen die Region besonders im Sommer attraktiv für Hundebesitzer.
⛰️ Zentralschweiz
Der Rigi Panoramaweg zählt zu den hundefreundlichsten Wanderwegen der Schweiz. Neben eindrucksvollen Aussichtspunkten gibt es viele schattige Abschnitte.👉 Extra-Tipp: Auf der Rigibahn fahren Hunde kostenlos mit.
🍇 Wallis & Genfersee
Diese Regionen sind bekannt für ihre vielseitigen Wanderangebote: von gemütlichen Seewegen über alpine Höhenrouten bis hin zu Mehrtagestouren für sportliche Hundehalter.
Rücksicht unterwegs 🐑🚶♂️
Weidetiere respektieren: Kühe oder Schafe immer ruhig und mit angeleintem Hund passieren.
Freilauf nur, wo erlaubt: Der Hund muss auch ohne Leine zuverlässig abrufbar sein.
Andere Wanderer beachten: Freundlichkeit und Rücksicht sind selbstverständlich – Leckerli gibt es nur für den eigenen Hund.
Fazit: Sicher wandern mit Hund 🐾⛰️🌲🐶
Wer typische Fehler kennt und vermeidet, sorgt dafür, dass jede Wanderung mit Hund ein sicheres und entspanntes Abenteuer wird. Mit guter Vorbereitung, richtiger Ausrüstung und Rücksicht auf Natur und Mitmenschen steht unvergesslichen Touren nichts mehr im Weg.
👉 Also: Rucksack packen, Hund anleinen – und los geht’s ins nächste Wanderabenteuer!
