Wie sehen Hundeaugen wirklich? 👀🐾
- Beat Keller
- 3. Juli 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Okt.

Viele Hundebesitzer*innen fragen sich, wie ihre Vierbeiner die Welt wahrnehmen. Während wir Menschen glauben, dass Hundeaugen die Dinge „ähnlich wie wir“ sehen, unterscheidet sich ihre visuelle Wahrnehmung in einigen spannenden Punkten. Hier ein tieferer Blick in die Welt der Hundesicht.
Hundeaugen haben einen weiten Blickwinkel 🌍
Unsere Hunde besitzen einen Blickwinkel von ungefähr 260 Grad – deutlich mehr als wir Menschen mit rund 180 Grad. Dieser Panorama-Blick hilft ihnen, ihre Umwelt schneller zu erfassen, Bewegungen zu registrieren und potenzielle Gefahren oder Beute zu erkennen.
Für uns bedeutet das: Während wir den Kopf drehen müssen, bemerkt dein Hund Bewegungen am Rand seines Sichtfelds oft schon lange, bevor du sie siehst.
Stäbchen & Zapfen – die Bausteine des Sehens 🔬
Wie bei uns Menschen erfolgt die visuelle Wahrnehmung über Photorezeptoren im Auge:
Stäbchen → verantwortlich für Helligkeit & Kontraste (Hell-Dunkel-Sehen).
Zapfen → zuständig für Farben.
Warum Hunde nachts besser sehen 🌙
Hunde haben rund 500 Millionen Stäbchen in ihren Augen – etwa doppelt so viele wie wir. Dadurch sehen sie bei Dämmerung und Nacht deutlich besser. Auch kleinste Bewegungen werden in der Dunkelheit schneller wahrgenommen.
Das erklärt, warum dein Hund im Park plötzlich einen Hasen oder eine Katze schon lange entdeckt hat, während du noch ins Dunkel starrst. 😉
Farbsehen bei Hunden 🎨
Bei den Zapfen liegt der Unterschied zwischen Mensch und Hund:
Menschen: drei Zapfentypen → rot, grün, blau.
Hunde: nur zwei Zapfentypen → gelb & blau.
👉 Das bedeutet: Hunde sehen die Welt in einem eingeschränkten Farbspektrum.
Rot, Orange, Gelb und Grün verschwimmen für sie in ähnlichen Gelb- und Grautönen.
Blau und Gelb hingegen können sie sehr gut unterscheiden. Daher ist ein blaues oder gelbes Hundespielzeug meist viel leichter für deinen Vierbeiner erkennbar als ein rotes oder grünes.
Spannend: Hunde & Ampeln 🚦
Vielleicht fragst du dich: Wie können Blindenhunde helfen, Straßen sicher zu überqueren, wenn sie Farben nicht unterscheiden können?
Die Antwort: Sie merken sich die Position des Lichtsignals. Wenn die obere Lampe (rot) dunkel ist und die untere (grün) hell leuchtet, wird die Überquerung sicher. Hunde lernen also über Helligkeit & Position, nicht über Farbe.
Fazit 🐶
Hunde sehen die Welt anders – aber keineswegs schlechter.
Nachts und in der Dämmerung haben sie uns Menschen klar überlegenes Sehvermögen.
Bewegungen nehmen sie viel schneller wahr.
Farben sehen sie zwar eingeschränkt, dafür aber genau in den Bereichen, die für sie evolutionsbiologisch wichtig sind: Kontraste und Bewegungen.
Und vielleicht erkennst du beim nächsten Spaziergang, warum dein Hund scheinbar „unsichtbare Dinge“ wahrnimmt, die dir entgehen. Seine Augen sind einfach auf eine andere Welt eingestellt. 🌙🐾
👉 Tipp für Hundebesitzer*innen: Wähle bei Spielzeug oder Trainingsutensilien am besten blau oder gelb – dein Hund wird sie deutlich besser erkennen.


