đ¶ Der NĂ€hrstoffbedarf beim Hund â was dein Vierbeiner wirklich braucht
- Beat Keller
- 14. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 4 Tagen

Unsere Hunde sind nicht nur Haustiere â sie sind Familienmitglieder. Und genauso wie wir Menschen auf eine ausgewogene ErnĂ€hrung achten sollten, gilt das auch fĂŒr unsere Fellnasen. Doch was bedeutet eigentlich NĂ€hrstoffbedarf beim Hund? Welche NĂ€hrstoffe sind wichtig â und wie viel davon ist wirklich nötig?
đ§Ź Was ist der NĂ€hrstoffbedarf beim Hund?
Der NÀhrstoffbedarf bezeichnet die Menge bestimmter NÀhrstoffe, die ein Hund tÀglich benötigt, um alle körperlichen Funktionen aufrechtzuerhalten. Dazu gehören:
Energieversorgung
Zellregeneration
Muskelaufbau
Hormonproduktion
ImmunsystemstÀrkung
Man spricht dabei von einer durchschnittlichen Mindestmenge, die ausreicht, um den Bedarf eines gesunden Hundes zu decken. Weder zu wenig (Mangel) noch zu viel (Ăberversorgung) ist optimal â die richtige Balance ist entscheidend.
â Warum der NĂ€hrstoffbedarf so wichtig ist
Ein Mangel oder eine Ăberversorgung kann langfristig zu gesundheitlichen Problemen fĂŒhren:
Zu wenig Kalzium schwÀcht Knochen und Skelett.
Zu viele Kalorien fĂŒhren zu Ăbergewicht und Folgeerkrankungen.
Nur wenn die HundeernÀhrung ausgewogen ist, bleibt dein Hund leistungsfÀhig, vital und gesund.
đŸ Wovon hĂ€ngt der NĂ€hrstoffbedarf ab?
Der individuelle NÀhrstoffbedarf deines Hundes hÀngt von vielen Faktoren ab:
đ Alter
Welpen, Erwachsene und Senioren haben unterschiedliche BedĂŒrfnisse. Welpen brauchen viel hochwertiges EiweiĂ, um zu wachsen. Hier zĂ€hlt nicht nur die Menge, sondern auch die BioverfĂŒgbarkeit der Proteine â also wie gut sie vom Körper verwertet werden.
âïž GröĂe und Gewicht
Ein Chihuahua benötigt natĂŒrlich deutlich weniger NĂ€hrstoffe als eine Dogge.
đââïž AktivitĂ€tslevel
Ein sportlicher Hund, der viel trainiert, hat einen höheren Energiebedarf als ein gemĂŒtlicher Couchfreund.
đ Gesundheit und Lebensphase
Krankheiten, Allergien, TrÀchtigkeit oder Stillzeit beeinflussen den Bedarf ebenfalls.
đ„ Grundumsatz vs. Leistungsumsatz â Energiebedarf beim Hund
Wenn es um den Energiebedarf von Hunden geht, begegnet man schnell zwei Begriffen:
đ Grundumsatz â die Basisenergie
Das ist die Energiemenge, die dein Hund im Ruhezustand braucht, um lebenswichtige Funktionen wie Atmung, Verdauung und Körpertemperatur zu erhalten.
Faktoren, die den Grundumsatz beeinflussen:
Körpergewicht
Alter
Muskelmasse
Hormonhaushalt
đâđŠș Leistungsumsatz â Energie fĂŒr Bewegung & Co.
Das ist der zusÀtzliche Energiebedarf, der durch AktivitÀt entsteht, z. B.:
Spazierengehen, Rennen oder Spielen
Training
Wachstum oder TrÀchtigkeit
Krankheiten (z. B. Fieber)
đ Gesamtenergiebedarf = Grundumsatz + Leistungsumsatz
Diese Energie sollte dein Hund ĂŒber das Futter aufnehmen, um gesund und fit zu bleiben.
đ„© Proteine â die Basis der HundeernĂ€hrung
Proteine (EiweiĂe) sind die wichtigsten Bausteine im Körper deines Hundes. Sie sind essenziell fĂŒr:
Zellbildung
Immunsystem
Muskelaufbau
Hormon- und Enzymproduktion
đ§Ź AminosĂ€uren â kleine Baumeister im Hundekörper
Proteine bestehen aus AminosĂ€uren. Einige davon sind essentiell â das heiĂt, sie mĂŒssen ĂŒber das Futter aufgenommen werden.
Essenzielle AminosĂ€uren fĂŒr Hunde: Arginin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin.
đĄ Tryptophan ist besonders interessant, da es die Bildung von Serotonin unterstĂŒtzt â einem GlĂŒckshormon, das Stress, Angst und Aggressionen senken kann.
đ Fette & FettsĂ€uren â Energie & Gesundheit
Fette sind nicht nur Energielieferanten, sondern auch wichtig fĂŒr den Stoffwechsel, die Hormonproduktion und die Vitaminaufnahme (A, D, E, K).
Unterschieden wird zwischen:
GesÀttigten FettsÀuren (z. B. tierische Fette)
UngesĂ€ttigten FettsĂ€uren (z. B. pflanzliche Ăle, Fischöl)
đż Omega-6 & đ Omega-3-FettsĂ€uren
Beide sind lebensnotwendig, doch das VerhĂ€ltnis ist entscheidend. Viele Futtermittel enthalten zu viel Omega-6 â Omega-3 wirkt entzĂŒndungshemmend und unterstĂŒtzt:
Gelenke
Herz & Gehirn
Haut & Fell
Immunsystem
⥠Kohlenhydrate beim Hund â Energie mit MaĂ
Im Gegensatz zum Wolf kann der Hund StĂ€rke heute gut verdauen. Kohlenhydrate liefern schnell verfĂŒgbare Energie â ideal fĂŒr aktive Hunde.
đż Rohfaser â fĂŒr eine gesunde Verdauung
Ballaststoffe unterstĂŒtzen:
die Darmflora
die Verdauung
den Kotabsatz
die Vorbeugung von Verstopfung und Durchfall
đ„Š Vitamine & Mineralstoffe â kleine Stoffe mit grosser Wirkung
đ Vitamine
Beteiligt an Stoffwechsel, Zellaufbau und Immunsystem.
Fettlösliche Vitamine (A, D, E, K): werden gespeichert, können ĂŒberdosiert werden.
Wasserlösliche Vitamine (B, C): mĂŒssen regelmĂ€Ăig zugefĂŒhrt werden.
đĄ Tipp: Hochwertige Innereien (z. B. Leber) liefern viele wichtige Vitamine natĂŒrlich mit.
𩮠Mineralstoffe & Spurenelemente
Wichtig fĂŒr Knochen, Nerven, Muskeln und Herz.
Mengenelemente:Â Kalzium, Phosphor, Magnesium
Spurenelemente:Â Eisen, Zink, Kupfer, Selen
Ein gutes Futter deckt meist den Bedarf â aber sowohl Mangel als auch Ăberversorgung gilt es zu vermeiden.
đŸ Fazit: Gesunde HundeernĂ€hrung = glĂŒcklicher Hund
Die richtige HundeernĂ€hrung ist mehr als Futter â sie ist die Grundlage fĂŒr Gesundheit, LeistungsfĂ€higkeit und Lebensfreude.
Ob AminosĂ€uren fĂŒr Muskeln und Nerven, FettsĂ€uren fĂŒr Haut und Fell oder Vitamine & Mineralstoffe fĂŒr das Immunsystem â jeder NĂ€hrstoff spielt eine Rolle.
Ein individuell angepasstes, ausgewogenes Futter ist der SchlĂŒssel zu einem gesunden, ausgeglichenen Hundeleben.
Denn: Ein gesunder Körper schafft auch eine stabile Psyche â bei Mensch und Hund gleichermaĂen. đđ
đ Quellen & Literatur
Zentek, J. (2022). ErnĂ€hrung des Hundes: Grundlagen â FĂŒtterung â DiĂ€tetik. 9. Auflage. Georg Thieme Verlag.
O'Heare, J. (2009). Die Neuropsychologie des Hundes. Animal Learn Verlag.
Mehl, R. (2021). Die Psyche des Hundes â Wie Prozesse im Gehirn das Verhalten steuern. Verlag Kosmos.


